Datentransformation – Alle Informationen zum aktuellen Stand
Zur Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben des Baugesetzbuches (BauGB) wurde das Zentrale Landesportal für die Bauleitplanung entwickelt, das seit dem 16. Oktober 2020 in Betrieb ist. Viele Plandaten werden seitdem zusätzlich über das Projekt „Bauleitpläne im Internet“ im BayernAtlas bereitgestellt.
Mit den technischen und rechtlichen Entwicklungen – insbesondere durch die Einführung des Standards XPlanung und das Onlinezugangsgesetz (OZG) – wird die Plattform „Bürgerbeteiligung und Information“ künftig als neues Zentrales Landesportal fungieren. Das neue DiPlan-Portal bündelt die Plandaten an einer zentralen Stelle und macht sie einfach zugänglich.
Darüber hinaus bietet das Portal zahlreiche Vorteile: Die breite Öffentlichkeit sowie Behörden und Träger öffentlicher Belange können aktiv an Beteiligungsverfahren teilnehmen und gleichzeitig auf weitere Planwerke, etwa aus der Raumplanung, zugreifen. Im folgenden Artikel fasst die GDI Bayern den aktuellen Sachstand sowie alle wichtigen Informationen für Sie zusammen.
Wozu braucht es diese Transformation?
Die bereits erfassten Bauleitpläne, also Flächennutzungs- und Bebauungspläne, sollen im Standard XPlanung digital über die neue Plattform DiPlanung bereitgestellt werden.
Bisher erfasste Bestandsdaten sollen nach Möglichkeit in die neue Plattform überführt werden. Dafür müssen sie in einem bestimmten Datenmodell vorliegen. Dieses Modell basiert schon auf einer früheren Version von XPlanung, wodurch die Transformation der Bestandsdaten durch die GDI Bayern in die aktuelle Version von XPlanung möglich ist.
Fehlerbereinigung
Seit Juli läuft die Fehlerbereinigung flächendeckend in ganz Bayern. Die Geodatenansprechpartner der Ämter für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (ÄDBV) haben Kontakt zu den Kommunen aufgenommen und die Fehlerbereinigung angestoßen. Eine unterschiedliche Herangehensweise ergibt sich je nach Datenhaltung (Kommune / Landratsamt / Dienstleister / keine Daten / doppelte Datenhaltung). Die Geodatenansprechpartner unterstützen die Kommunen mit entsprechenden Hinweisen sowie Anleitungen zur Fehlerbereinigung bzw. Neudigitalisierung von Bauleitplänen (https://www.gdi.bayern.de/service/anleitungen/). Zusätzlich wird den Kommunen eine Zusammenfassung aller fehlerhaften Daten über die Geodatenansprechpartner zur Verfügung gestellt. Die Zusammenfassung ergibt sich aus der Prüfung der bereits vorliegenden Daten gegen das bayerische Profil. Das bayerische Profil entspricht dem Datenmodell des in Bayern seit 2006 eingesetzten vereinfachten Standards von XPlanung in der damals gültigen Version. Bei Einhaltung des Datenmodells ist eine automatisierte Transformation durch die GDI Bayern in den aktuellen Standard von XPlanung möglich. Der transformierte Datenbestand kann dann in die Plattform DiPlanung migriert und dort digital und medienbruchfrei genutzt werden.

Für den aktuellen Validierungsstand in Bayern wurde eine Übersichtsseite im BayernAtlas (https://v.bayern.de/5ttzr) erstellt, anhand derer jeder den Fortschritt der Fehlerbereinigung einsehen kann. Je nach Datenhaltung - bei der Bayerischen Vermessungsverwaltung (BVV) oder extern über einen Dienstleister - wird farblich unterschieden, ob die Daten valide oder noch zu bereinigen sind. Auch Kommunen ohne Daten, mit doppelter Datenhaltung sowie mit bereits nach DiPlanung migrierten Daten sind durch die Einfärbung der Gebietsflächen auf einen Blick erkennbar. Die genaue Bedeutung der Farben ist in der Legende des Dienstes beschrieben. Bei Klick auf die Gebietsfläche öffnet sich die Objektinformation. Bei Kommunen mit invaliden Daten ist hier der Abruf des Fehlerberichts möglich. Sofern Daten bereinigt wurden, verändert sich die Farbgebung, so dass ein Fortschritt der Fehlerbereinigung und letztendlich auch der Transformation erkennbar ist.
Aktuell werden valide Daten nach XPlanGML bzw. XPlanVerfahren transformiert und zur Migration in DiPlanung über eine Cloud bereitgestellt.
Für Flächennutzungspläne ist die Erstellung eines bayerischen Profils in Arbeit. Nach Fertigstellung wird somit auch die Möglichkeit bestehen, Flächennutzungspläne, die das bayerischen Datenmodell einhalten, in XPlanung zu transformieren und in die Plattform DiPlanung zu migrieren.
Kontaktdaten zu Ansprechpersonen
An jedem Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (ADBV) gibt es mindestens einen Geodatenansprechpartner, der für diese Thematik speziell geschult wurde. In der Regel sollte sich der entsprechende Geodatenansprechpartner bereits mit den Kommunen in Verbindung gesetzt haben. Kommunen können sich bei Fragen auch gerne direkt an das ADBV wenden. Des Weiteren können Fragen an den GDI-Support (gdi-support@ldbv.bayern.de) oder auch an die Geschäftsstelle Geodateninfrastruktur Bayern (gdi-by@ldbv.bayern.de) gestellt werden.
Hinweis zum Attribut PLANART:
Das bayerische Datenmodell im Minimalstandard wird um zwei weitere Attributwerte ergänzt:
- Attributwert "7000" für "Außenbereichssatzung"
- Attributwert "8000" für "Klarstellungssatzung".
Eine Anpassung im Datenmodell bzw. in den Anleitungen wird zeitnah erfolgen und dann über die Webseite der GDI Bayern (www.gdi.bayern.de) zur Verfügung gestellt.
Nein, es gibt keine Verpflichtung zur Nachdigitalisierung von alten Bauleitplänen
Sie sollten von ihrem Geodatenansprechpartner bereits über die anstehende Transformation und den Wechsel zu DiPlanung informiert worden sein. Wenn Sie bisher keine Bauleitpläne digital halten, können Sie sich überlegen, ob Sie noch im bayerischen Datenmodell Bauleitpläne digitalisieren möchten, um die Vorteile der Transformation und anschließenden Migration in das Portal DiPlanung zu nutzen. Sollten Sie bereits digitale Daten haben, können Sie Kontakt zu ihrem Geodatenansprechpartner suchen und sich informieren, wie die Daten möglicherweise für die Transformation bereitgestellt werden können. Die Grundvoraussetzung ist, dass die Daten dem bayerischen Datenmodell entsprechen.
Die Kommune sollte sich nach Möglichkeit mit dem Landratsamt über die Datenbereitstellung abstimmen. Der zuständige Geodatenansprechpartner kann im Anschluss bei der Fehlerbereinigung unterstützende Informationen liefern.
Möglichkeit 1:
Die Kommune stellt Bauleitpläne im BayernAtlas bereit. Allerdings werden diese nicht validiert und es wird kein Fehlerbericht erzeugt.
Das liegt daran, dass bei groben Fehlern im Datenbestand eine Transformation nach XPlanGML nicht möglich ist. Ohne das XPlanGML können die Daten nicht validiert und somit kann auch kein Fehlerbericht erzeugt werden.
Sollte dieser Fall im Datenbestand Ihrer Kommune auftreten, wenden Sie sich bitte an Ihren Geodatenansprechpartner.
Möglichkeit 2:
Die Kommune liefert die Daten nur über einen Web Map Service (WMS, Darstellungsdienst), der in den BayernAtlas zur Ansicht eingebunden wird. Für eine Validierung wird jedoch ein Web Feature Service (WFS, Downloaddienst) oder die Bereitstellung der Daten als Shape-Datei benötigt.
Die Daten der XPlan-konformen Erfassung werden mittels des XPlanValidators der XLeitstelle validiert. Hierbei wird die XPlanGML einer geometrischen, syntaktischen und semantischen Überprüfung unterzogen. Es empfiehlt sich, die Validierung der Daten bereits während der Erfassung anzustoßen, um ggf. frühzeitig systematische Fehler zu erkennen. Hinweis: Der XPlanValidator kann nur technische Prüfungen gegen Regeln des Schemas und gegen technische Konformitätsbedingungen vornehmen. Er kann nicht prüfen, ob die Planinhalte fachlich sinnvoll oder planungsrechtlich korrekt sind.
1. Die syntaktische Prüfung betrachtet die korrekte Struktur der XPlanGML hinsichtlich der vom XPlan-Schema definierten Regeln und kann nicht deaktiviert werden. Ein syntaktisch nicht valides XPlanGML wird nicht weiter überprüft.
2. Die semantische Prüfung überprüft die Regeln der textlichen Konformitätsbedingungen von XPlanung, also die Sachdateninhalte.
3. Bei der geometrischen Prüfung wird insbesondere eine lückenlose, überlappungsfreie Flächenschlussebene geprüft.
Dies kann verschiedene Ursachen haben. Bitte nehmen Sie Kontakt zu ihrem Geodatenansprechpartner auf.
Bei der Fehlerbereinigung darf die .dbf-Datei NICHT mit Excel, LibreOffice o.ä. bearbeitet werden!
Die Bereinigungen bzw. Anpassungen sind bitte ausschließlich in QGIS (oder GIS-System) durchzuführen, da es zu Problemen bei der Weiterverarbeitung der Pläne kommt.
Beim Abspeichern werden sonst ungewollte technische Werte eingetragen.
Die Ursache der URL-Fehler liegt in technischen Problemen im Hintergrund der auf den ersten Blick funktionierenden URL, die für Nutzende nicht sichtbar sind.
Dazu gehören u. a. die Nutzung von http:// statt https://, eine (mehrfache) Weiterverlinkung auf andere URLs sowie das Aufrufen der URL einer Übersichtsseite o.ä. statt einem PDF-Dokument.
In diesen Fällen sind die URLs zu prüfen und auszutauschen.
Die GDI-BY wird eine zusätzliche Liste der betroffenen URLs erstellen und Vorschläge für den direkten Aufruf einer PDF bereitstellen. Die Liste wird Ende des Jahres von den Geodatenansprechpartnern zur Verfügung gestellt.

Die GDI Bayern unterstützt aktiv durch die Datentransformation der Bestandsdaten nach XPlanung die Einführung des Datenstandards XPlanung als Grundlage für digitale Planungsdaten sowie die Einführung der Plattform DiPlanung zur digitalen Durchführung von Verfahren.