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XPlanung – Der digitale Standard für Planungsinformationen

XPlanung ist ein einheitlicher Datenstandard, der den verlustfreien Austausch von Planungsinformationen ermöglicht. Er schafft eine gemeinsame Datengrundlage, die den gesamten Planungsprozess vereinfacht und standardisiert.

Was ist XPlanung?

XPlanung ist ein standardisiertes Datenformat, das eine bessere Nutzung raumbezogener Daten erlaubt – Daten, die im digitalen Wandel zunehmend an Bedeutung gewinnen. Als eine einheitliche Sprache im Planungsbereich bildet der Standard die Inhalte von räumlichen Planwerken der Verwaltung strukturell und gesetzeskonform ab. Über das XPlanGML-Dateiformat wird der verlustfreie Austausch von Inhalten und Strukturen eines Planwerkes – unabhängig von der eingesetzten Software – möglich.

Datenaustausch aktuell und mit XPlanung  © StMB

Die Vorteile von XPlanung

XPlanung bietet zahlreiche Vorteile, die eine effiziente, transparente und zukunftsfähige Planung ermöglichen. Die Verwendung offener, standardisierter Formate sorgt für eine hohe Interoperabilität und erleichtert den Austausch zwischen unterschiedlichen Systemen und Akteuren. Darüber hinaus wird eine strukturierte und maschinenlesbare Datenverarbeitung gefördert – das erleichtert nicht nur die Verwaltung, sondern stellt auch eine nachhaltige Nutzung von Planungsinformationen sicher.

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Die Vorteile des Standards XPlanung  © StMB

Rechtliche Grundlage: Verpflichtung zur Einführung

Der Freistaat Bayern hat sich verpflichtet, das Datenaustauschformat XPlanung bis Februar 2023 in seinem Verwaltungsraum einzuführen. Bestehende IT-Verfahren der betroffenen Stellen sollen seit dem 8. Februar 2023 in der Lage sein, den Standard bereitzustellen und zu nutzen.

Der Anwendungsbereich umfasst Planwerke der:

  • Landes- und Regionalplanung
  • Bauleitplanung im allgemeinen und besonderen Städtebaurecht
  • Landschaftsplanung

Für Planfeststellungsverfahren ist die Einführung vorgesehen.

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Rechtliche Einordnung  © StMB

Erfassungstiefe – Teil- und vollvektorielle Standards

Die Datenstrukturen räumlicher Planwerke lassen sich grob in vier Kategorien einteilen: Basisinformationen, Plan-Darstellungen, textliche Unterlagen und ergänzende Rasterdarstellungen. Zwei grundlegende Ansätze zur Umsetzung des Standards haben sich etabliert:

  • Teilvektorieller (Minimal-)Standard: Nur die Basisinformationen (Metadaten) werden XPlan-konform erstellt; die übrigen Daten werden als Rasterdaten oder PDF referenziert.
  • Vollvektorielle Umsetzung: Alle raumbezogenen Geometrien und inhaltlichen Informationen werden XPlan-konform strukturiert und referenziert.
Voll Und Teil Farbe
Unterschiede - Teil- und vollvektorielle Erfassung  © StMB

Einführungsprozess – Untersuchung der Voraussetzungen

Zur Umsetzung des Standards wurde 2020 die Arbeitsgruppe (AG) XPlanung ins Leben gerufen. Ihr Ziel war es, die unterschiedlichen fachlichen und technischen Voraussetzungen der bayerischen Akteure zu berücksichtigen und Lösungen zu erarbeiten. Untersucht wurden insbesondere:

  • Schnittstellen zwischen Verwaltungsebenen und Beteiligten
  • Daten- und Informationsflüsse in rechtlich verpflichtenden Verfahren
  • Entwicklungspotenziale in Bezug auf die Erfassungstiefe

Im Ergebnis formulierte die AG XPlanung Handlungsempfehlungen für einen „bayerischen Weg“, die auch im Bayerischen Digitalgesetz (BayDigitalG) berücksichtigt wurden.

 

Ziele der Einführung – Einheitlichkeit und Teilhabe

Ziel der Einführung des Standards ist es, durch eine einheitliche digitale Sprache Mehrwerte zu schaffen – fachübergreifend, verwaltungsübergreifend, bayernweit. Zugleich soll damit ein gleichwertiger Zugang zu Planungsinformationen in ländlichen wie städtischen Räumen sichergestellt werden, um digitale Spaltung zu vermeiden.

Mit der Einführung geht ein Paradigmenwechsel einher: von der flächenbezogenen zur objektbezogenen Planerstellung.

Zwei Stufen der Einführung – Minimal bis voll digital

Stufe 1: Teilvektorielle Erfassung (Minimalstandard)
Der georeferenzierte Umgriff sowie die wesentlichen Informationen eines Planwerks werden XPlan-konform erstellt; weitere Inhalte bleiben referenziert.

Stufe 2: Vollvektorielle Erfassung
Sämtliche raumbezogenen Daten (z. B. Flächen, Festsetzungen) werden als digitale Objekte mit Attributen wie GRZ oder textlichen Festsetzungen abgebildet – und sind damit voll maschinenlesbar.

Was ist zu tun? Empfehlungen für Planungsträger

Planungsträger sollten bereits heute neue Verfahren XPlan-konform aufsetzen. Dazu empfehlen sich folgende Schritte:

  • Bestand klären (IT- Situation, Software Situation, werden eigene Planzeichen genutzt?)
  • Mit Blick auf Rechtsrahmen Ziele definieren (Entwicklung der kommunalen IT-Infrastruktur, mögliche Kooperationen, welche Synergien sollen genutzt werden, wie soll mit den kommunalen Daten verfahren werden, wie sollen diese gehalten und vernetzt werden)
  • Umsetzung planen (ist interkommunale Zusammenarbeit und/ oder mit LRA sinnvoll, Meilensteine, ist die Anschaffung einer neuen Software erforderlich?)
  • Mit der Umsetzung eines ersten Planwerkes (auf Seite Kommune ggf. FNP) können die jeweiligen Planstellen Arbeitsprozesse abstimmen und erproben. Interne Abläufe können überprüft und die Zusammenarbeit mit externen Stellen aufgebaut werden. Erste Fragen der Umsetzung sollten adressiert werden können und eine Unterstützung aufgebaut sein.